GEDICHTE aus dem LEBEN

Freitag, 23. Oktober 2009

Möwe und Meise

Ich hatte einen Traum,
konnte wie ein Vogel fliegen.
Ruhte mich aus in einem Baum,
ließ mich vom Wind auf seinen Zweigen wiegen.
Ich flog weiter. Als Meise
begann ich meine Reise.
Kreuz und quer war ich geflogen,
sah unsere schöne Welt
von ganz oben.
Felder und Wiesen rings umher.
Plötzlich befand ich mich über dem Meer.


Ich traf eine Möwe, die lud mich ein,
auf dem Deck eines Dampfers ihr Gast zu sein.
Wir setzten uns nieder,
putzten unser Gefieder.
Sie war sehr gesprächig,
wir verstanden uns prächtig.
Ihr weißes Kleid schimmerte im Sonnenschein.
Neben ihrer Größe fühlte ich mich unscheinbar und klein.

Sie verstand mich recht gut:
„Kleine Meise, du hast sehr viel Mut!
Deine Größe liegt auf einem ganz anderen Gebiet.
Bleib hier bei mir und sing mir ein schönes Lied!“

Zaghaft und leise
begann ich meine Weise,
trällerte ihr meine besten Lieder ins Ohr
Die Möwe sah mich froh und dankbar an.
Herrlich, wie man Freude bereiten kann!
Ich kam mir wie eine große Künstlerin vor.

Zu schnell verging die Zeit
und bald war es so weit.
Wir mussten Abschied nehmen.
„Ach liebe Möwe, es fällt mir schwer
sicherlich vermisse ich dich sehr!“
Und in meinen Augen standen bittre Tränen.

Sie begleitete mich zum Strand,
dort umarmten wir uns lang.
Sie gehörte zu einer anderen Rasse.
Trotzdem verstanden wir uns klasse.
Mir wurde im Herzen bang.

Die Möwe sprach leise:
„Weine nicht kleine Meise!
Für immer bleibe ich dein bester Freund!
Bald sehn wir uns wieder
und du singst für mich deine Lieder.
Ich glaub daran, dass das Leben es gut mit uns meint!“



(G E Manzau)

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